Rennbericht ProRace Serie in Agasul

Am vergangenen Wochenende stand die nächste Runde der ProRace Serie auf dem Programm. Austragungsort dieser begeisternden Serie war Agasul. Unter der Leitung der MXRS, gelang es Chrigel Chanton und seinem Team erneut eine tolle Strecke vorzubereiten. Für das leibliche Wohl sorgten Levi Suter und sein Team. In der Motocross 4 Fun Festwirtschaft wurden die zahlreichen Gäste verwöhnt.

Die Ausgangslage war vor diesem Rennen äusserst spannend. Angeführt wird die Serie  vor Agsaul von Nick Triest mit 97 Punkten (von 100 möglichen Punkten). Es bestand jedoch ein grosses Fragezeichen, in welcher Verfassung der MX-Academy Fahrer in die Schweiz reisen wird, da er nach seinem Sturz nur 1x trainieren konnte und seine Verletzungen noch nicht komplett auskuriert waren. Die ersten Verfolger waren Nico Häusermann (70 Punkte), Ramon Keller (67 Punkte), Tanguy Prost (65 Punkte) und Loris Freidig (60 Punkte). Die Spannung stieg noch weiter an, als bekannt wurde, dass Arnaud Tonus am Start stehen wird und dieser Serie ein zusätzliches Highlight bietet.


Zeittraining:

Am frühen Morgen hing der Nebel über der Strecke von Agasul und verlieh der Ruhe vor dem Sturm ein gewisses Extra. So tasteten sich erste Fahrer an die noch gut genässte Strecke. Wird es einem Fahrer gelingen, unter eine Rundenzeit von 1:40 zu kommen? Als erster Fahrer kam Tanguy Prost nahe an diese Marke und setzte seinen Namen ganz oben auf die Liste. Luca Bruggmann war es anschliessend, welcher als Erster die 1:40 unterbieten konnte. Arnaud Tonus tastete sich zu Beginn an die Gegebenheiten an, ehe er kurze Zeit nach der 1:39-Zeit von Luca eine noch schnellere Möglichkeit fand, über die Strecke zu fahren. Die 1:39.3 von Arnaud Tonus wurde in der Folge nicht mehr von der Spitze verdrängt. Luca Bruggmann durfte als 2. Fahrer seinen Startplatz aussuchen, gefolgt von Ramon Keller, Tanguy Prost, Robin Scheiben, Nico Häusermann und Franco Betschart. Die Top 10 wurden von Alexandre Marques, Ramon Meile und Levi Chanton abgerundet. Der Führende der diesjährigen Serie musste auf die Zähne beissen, der Name Nick Triest war nach Zeittraining auf dem 14. Platz zu finden.


1. Lauf:

Mittlerweile war der Nebel weg und die Sonne strahlte in Agasul. Zeit für ein Kräftemessen über eine Renndistanz von 25 Minuten und 2 Runden. Luca Bruggmann gelang ein unglaublicher Start und sicherte sich dadurch den Holeshot. Nach einem frühen Fahrfehler von Luca, konnte Samuel Oechslin das Fahrerfeld anführen. An seinem Hinterrad folgte Alexandre Marques und Ramon Keller. Auf dem 4. Platz reihte sich Arnaud Tonus ein, welcher Luca Bruggmann im Schlepptau hatte. Alle 5 Fahrer folgten sich innerhalb von rund 4 Sekunden. Arnaud Tonus gelang ein mässiger Start (nach der ersten Zieldurchfahrt auf dem 9. Platz) und näherte sich dem Führenden von Runde zu Runde. In der zweiten Rennhälfte setzte sich Alexandre Marques an die Spitze und konnte Tonus während 4 Runden die Stirn bieten, ehe er die Nummer 4 an sich vorbeiziehen lassen musste. Die Spannung auf der Strecke begeisterte die zahlreichen Zuschauer. Als 3. konnte Ramon Keller die wehende Zielflagge passieren. Tanguy Prost konnte sich von Platz 10 im Verlaufe des Rennens auf den 4. Platz verbessern. Hinter dem jungen Franzosen, welcher am Vortag seinen Geburtstag feierte, folgte Samuel Oechslin. Robin Scheiben konnte sein gutes Zeittraining bestätigen, indem er als 6. ins Ziel kam. Luca Bruggmann, Cyril Elsener, Ramon Meile und Thomas Oechslin komplettierten die Top 10 im ersten Lauf. Nick Triest konnte den 1. Lauf aus technischen Gründen nicht beenden und sich somit keine Punkte gutschreiben lassen.

Im Interview haderte Tonus mit seinem mässigen Start und nahm sich als Ziel, dies im 2. Lauf besser umzusetzen. Er sei stark gefordert worden. Gelobt von der WM-Grösse wurde auch die Leistung von Alexandre Marques. Marques selber war durchaus zufrieden und lobte die „perfekt präparierte Strecke- es sei geil zu fahren“. Aufregend für ihn war, dieses Top-Fahrerfeld anzuführen zu können. Ramon Keller war mit seinem 1. Lauf nicht zufrieden, dank Glück sei er auf dem 3. Platz gelandet. Die Anwesenheit von Tonus motiviere ihn, es sei cool gegen ihn zu fahren und sich mit einem ehemaligen WM-Fahrer zu messen.


2. Lauf:

Unglaublicher Start von Luca Bruggmann im 1. Lauf - beeindruckend wie er dies im 2. Lauf wiederholen konnte. Neben Luca ging Nick Triest mit einem tollen Start in die erste Kurve. Diesmal gelang Bruggmann die Startphase ohne Fehler und er konnte direkt einen Vorsprung herausfahren. Ramon Keller konnte auf den Platz 2 vorfahren. Während mehreren Runden konnte er sich gegen Arnaud Tonus behaupten. Nach dem führenden Trio folgten innerhalb weniger Sekunden Marques, Prost, Triest, Häusermann, Weilenmann, Utzinger und Matthias Oechslin auf den Plätzen 4-10. Während 8 Runden fand die Nummer 4 kein vorbeikommen an Ramon Keller, ehe er sich durchsetzen und auf die Verfolgung des Führenden, Luca Bruggmann, machen konnte. Rund 8 Sekunden musste Tonus aufholen, sollte er auch den 2. Lauf gewinnen wollen. 3 Runden vor Schluss gelang ihm dies und er konnte Bruggi überholen. Bei der Zielflagge trennte die beiden Yamaha-Piloten weniger als 1 Sekunde. Ramon Keller sicherte sich auf seiner KTM erneut den 3. Platz vor Alex Marques und Tanguy Prost. Auf den weiteren Plätzen folgten Nico Häusermann, Ronny Utzinger, Ramon Meile, Fabian Weilenmann und Matthias Oechslin. Nick Triest beendete das Rennen als 12., somit nimmt Nick 9 weitere Punkte mit aus Agasul.


Die Ausgangslage vor der 3. Runde war sehr spannend - nach der 3. Runde ist dies erst recht der Fall..! Mit dem 2. Gesamtrang in Agasul kann sich Ramon Keller (107 Punkte) an die Spitze setzen. Hinter dem neuen Leader folgt Nick Triest (106 Punkte), Tanguy Prost (99 Punkte) und Nico Häusermann (94 Punkte). 4 Fahrer innerhalb von 13 Punkten, bei 50 Punkten, welche noch zu vergeben sind. Spannung pur. In Lauerstellung sind Ramon Meile (74 Punkte), Alexandre Marques (70 Punkte), Samuel Oechslin (65 Punkte), Loris Freidig (60 Punkte), Franco Betschart (56 Punkte) und Luca Bruggmann (57 Punkte). In 6 Wochen treffen sich die Fahrer zum Saisonfinale in Escholzmatt LU. Die Voraussetzungen für ein packendes Finish der diesjährigen ProRace Serie könnten nicht spannender sein. Wir freuen uns!